Google setzt EU-Richtlinie gegen Fake-Bewertungen nicht um

Aufgrund der EU-Richtlinie 2019/2161 drohen Onlinehändlern, die Fake-Bewertungen veröffentlichen, empfindliche Strafen. Die neuen Bestimmungen gelten seit Ende Mai 2022. Sie hatten bislang leider keine messbaren Auswirkungen.

Der bedeutendste Verbreiter von Fake-Bewertungen im Internet ist Google. Der US-Konzern scheint die neue Richtlinie im europäischen Indianergebiet noch nicht zur Kenntnis genommen zu haben. Nach wie vor kann jedermann beliebig viele Fake-Konten bei Google unterhalten und über diese Konten auch solche Unternehmen bewerten, mit denen er überhaupt nichts zu tun hat. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Bereits am 19. November 2021 haben wir in unserem Google-Firmenprofil vor dort veröffentlichten Fake-Bewertungen gewarnt:

„Bitte beachten Sie, dass die meisten Bewertungen in unserem Google-Profil Fake-Bewertungen sind, die nicht von Kunden stammen und nichts mit einer echten Erfahrung mit unserem Unternehmen zu tun haben. (….) Bei Google kann jedermann über Unternehmen auch dann Bewertungen veröffentlichen, wenn er mit diesem Unternehmen nichts zu tun hat und dort insbesondere kein Kunde ist. Diese Praxis von Google ist in Europa rechtswidrig. Sie verstößt gegen die Richtlinie 2019/2161 der EU und erfolgt gegen unseren Willen. Wir haben Google bereits mehrfach erfolglos aufgefordert, diese rechtswidrige Praxis zu unterlassen. Echte Bewertungen über uns sind bei Trusted Shops veröffentlicht.“

Wiederholt haben wir Google dazu aufgefordert, die Veröffentlichung fingierter Bewertungen im Zusammenhang mit der SoftwareFair KSP GmbH zu unterlassen – erfolglos.

Wir distanzieren uns deshalb hiermit noch einmal öffentlich von den Fake-Bewertungen in unserem Google-Profil und fordern Google dazu auf, diese Bewertungen zu löschen. Wir werden zudem weiterhin keine Zahlungen an digitale Schutzgelderpresser leisten, die annehmen, uns als vermeintliche Gegenleistung für die Entfernung von Fake-Bewertungen Geld aus der Tasche ziehen zu können. Stattdessen setzen wir auf die Macht der Öffentlichkeit und raten den Online-Abzockern:

Wenn ihr Geld braucht, geht arbeiten!